Biblisches Forum

Zeitschrift für Theologie aus biblischer Perspektive • ISSN 1437-9341

Franz Böhmisch, Linz

Ein Liebesgedicht eines jüdischen Weisheitslehrers auf seine Jugendliebe (Sir 51,13–30)


pdf Druckversion (PDF) person Informationen zum Autor gohome.png Ausgabe 1/2000

Inhalt:

  1. Das Liebesgedicht in Sir 51,13-30
  2. Bezüge zurück ins Sirachbuch
  3. Schlussappelle an die Jugend bei Sirach und Kohelet
  4. Die idealisierte Frau Weisheit
  5. Das Verständnis der Allegorie in den Übersetzungen
  6. Die spätere Relecture von Sir 51,13-30 als Salomoautobiographie und der Anhang Sir 52 in der Vetus Latina
  7. Sir 51,13-30 als konstitutiver Baustein des Sirachbuches

In diesem Beitrag werden die Schriftarten SPIonic und SPTiberian zur Darstellung griechischer und hebräischer Zeichen benutzt. Wenn die griechischen und hebräischen Zitate nicht richtig angezeigt werden, beachten Sie unsere Informationen zu Symbolschriftarten.

Hermann Hesse nimmt in seinen Romanen mit dem immer wiederkehrenden Thema der Weisheitssuche[ 1 ] eine Strömung vorweg, die gegenwärtig in neureligiösen Aufbrüchen wieder spürbar geworden ist: Die Suche nach lebenspraktischer Religiosität, sei es im Rückgriff auf Weisheit aus anderen Kulturen, sei es in esoterischen Weisheitslehren. Die Weisheitsliteratur der Bibel kam auch Hermann Hesse erst wieder in seinen späten Jahren in den Blick. Die biblische Weisheitstheologie, über die gegenwärtig in der Bibelwissenschaft so viel gehandelt wird und deren Bedeutung neu erkannt wurde, ist im kulturellen Bewusstsein Europas wenig verankert. Vielleicht verhilft das Liebesgedicht (Sir 51,13-30) am Ende des umfangreichen biblischen Weisheitsbuches Jesus Sirach, durch den verliebten Blick eines jüdischen Weisheitslehrers zurück auf den jugendlichen Zauber seiner geliebten Weisheit der Attraktivität der biblischen Weisheitstheologie wieder auf die Spur zu kommen.

1. Das Liebesgedicht in Sir 51,13-30

Es handelt sich um ein alphabetisches Akrostichon mit 23 Textzeilen aus je zwei Stichen () - t + p) wie Ps 25 und Ps 34 (und nicht nur 22 Zeilen, wie es Segal rekonstruierte)[ 2 ]. Nach Skehan[ 3 ] steckt hinter diesem Gliederungsprinzip eine didaktische Absicht: Das ) eröffnet am Anfang, das l bildet die Mitte des Gedichts, nach dem t eröffnet das p den Schlussvers. Über der alphabetischen Struktur ergibt sich somit eine weitere, indem das durch diese Anfangsbuchstaben gebildete Verbum Pl) in der Bedeutung "lernen, lehren" den Zweck der ganzen Übung angibt - für die Lehre verfasst zu sein. Diese alphabetische Struktur ist eine große Hilfe zur Rekonstruktion des Textes.

Eine Textform des Gedichts war bereits aus dem Sirach-Manuskript B in der Geniza von Kairo seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Der hebräische Text in diesem Geniza-Manuskript aus dem elften Jahrhundert ist zwar distichisch geschrieben, hat jedoch die alphabetische Struktur vor allem in der ersten Hälfte stark verunstaltet. An einigen Stellen sind Lesarten des Hebräischen nur über die Rückübersetzung von Fehllesungen im Syrischen erklärbar, so dass man von einer Korrektur des hebräischen Manuskript B nach der Peschitta ausgehen muss[ 4 ]. Ein Fragment einer Abschrift dieses Gedichts fand sich auch in einer Sammelhandschrift (PAM 43.788)[ 5 ] von biblischen und ausserbiblischen Psalmen in Qumran (11Q Psa). Bei der Analyse der verschiedenen erhaltenen Textformen dieses Weisheitsgedichtes stellte sich überraschenderweise heraus, dass es in den einzelnen Überlieferungen stark umgestaltet wurde - und gerade die Geschichte der Umgestaltung macht diesen Text noch interessanter. Als älteste Textform erwiesen sich die in Hebräisch erhaltenen Zeilen aus Qumran. Dieser Text wurde von seinem Erstherausgeber Sanders als erotisches Gedicht verstanden, das unabhängig vom Sirachbuch umgelaufen sein soll und in dieses eingebaut und dabei uminterpretiert worden sei. Diese Hypothese und ihre Bestreitung (am vehementesten von Isaac Rabinowitz, aber bereits grundlegend von Patrick W. Skehan) bestimmen seither die wissenschaftliche Diskussion.[ 6 ] Daher zunächst zum hebräischen Textfragment von Sir 51, 13-30 aus Qumran:

hyt#qbw ytw(t Mr+b r(n yn) )

hn#rwd) hpws d(w hrtb yl h)b b

bl wxm#y Mybn( lw#bb Cn (rg Mg g

hyt(dy yrw(nm yk rw#ymb ylgr hkrd d

xql yt)cm hbrhw ynzw) +(mk yty+h h

wdwh Nt) ydmlml yl htyh hl(w w

bw#) )wlw bw+b yt)nq hqx#)w ytwmz z

ytwby#h )wl ynpw hb y#pn ytyrx x

hl#) )wl hymwrbw hb y#pn ytr+ +

Nnwbt) hymr(m [w][... yt]#rp ydy y

...]l) ytwrbh ypk k

[...]

wt(b Mkrk#[... ... p

) Aleph Ich war ein Jugendlicher vor meinem Umherschweifen und suchte nach ihr.

b Beth Sie kam zu mir in ihrer Gestalt und bis zum Ende erforsche ich sie.

g Gimel Auch die Blüte schwindet beim Reifen der Trauben sie (beide) erfreuen das Herz.

d Dalet Es ging mein Fuß in Geradheit denn von meiner Jugend an habe ich sie erkannt.

h He Ich neigte nur wenig mein Ohr und in Fülle fand ich Lehre.

w Waw Und eine Amme wurde sie mir meinem Lehrer gebe ich seinen Dank.

z Zajin Ich sann und trachtete nach ihr, eiferte nach dem Guten und wende mich nicht ab.

x Chet Ich entzündete mein Begehren nach ihr und mein Gesicht wende ich nicht ab von IHR.

+ Tet Ich setzte meine Seele auf SIE und auf IHREN Höhen wanke ich nicht.

y Jod Meine Hand breitete [] und IHRE Geheimnisse werde ich schauen.

k Kaph Meine Hand reinigte ich in ...

...

p Pe (23. Zeile) ... euren Lohn zu seiner Zeit.

Bemerkungen zu Text und Übersetzung:

) Da w und y in dieser Qumranhandschrift identisch geschrieben sind, kann jeweils auch der andere Buchstabe gelesen werden. Da Mr+b in der hebräischen Bibel mit Präformativkonjugation (Imperfekt) konstruiert wird, liest man hier zumeist den Infinitiv ytw(t statt der Perfektform yty(t. "Jugendlicher" ist jetzt im Deutschen Standardvokabular, "Jüngling" kaum noch gebräuchlich.

b Mit "Umherschweifen" lasse ich die positive Deutung als "Reisen" und die negative Deutung der jugendlichen "Irrungen" offen - sowohl das Hebräische wie das Griechische lassen beides zu. hn#rwd) ist nach Skehan eine Bildung unter Verschiebung des Stammvokals aufgrund des r im Vergleich mit der "regulären" masoretischen Bildung hnf@#$'r:d:)e (vgl. Gen 9,5).

g Zur Deutung der Metaphorik von Blüte und Trauben vgl. den Sprachgebrauch in Gen 40,10 und Jes 18,5 sowie die nur leicht verschiedene Metaphorik von Laub und grünendem Stamm in Sir 14,18. Ich lese hier (mit J. Maier und I. Rabinowitz) eine pendens-Konstruktion: das wxm#y bezieht sich auf beide vorher genannte Größen Blüte und Trauben, die allegorisch für Jugend und Alter stehen.

y Nach der Lesart des Manuskripts durch A.A. DiLella, die durch die griechische Übersetzung gestützt wird. Sanders las [yt]xtp und Skehan blieb bei [h]xtp, was eine stärkere erotische Aussage ergibt: "Meine Hand öffnete ihre Tore".

Die Übersetzungsmöglichkeiten des hebräischen Textes sind vielfältig, auch die Übersetzungen der Fachleute (englisch: Sanders, Skehan, Rabinowitz, Deutsch u.a.; deutsch: Hamp, Marböck, Rickenbacher, Küchler, Sauer, Maier) unterscheiden sich grundlegend. Für ausführlichere philologische Analysen ist hier nicht der Ort, doch sollen zwei Beispiele die Problematik aufzeigen.

Das erste Beispiel betrifft den Ausdruck hrtb in Sir 51,14.
Der unzweifelhaft originale Konsonantenbestand wurde auf verschiedene Arten verstanden: der griechische Übersetzer leitete es wohl von der Wurzel rt( "beten" ab und übersetzte daher "im Gebet" en proseuxh. Die meisten modernen Autoren legen mit dem Erstherausgeber J.A. Sanders ("in her beauty") eine in 11Q Psa und bei Ben Sira auch in der Masada-Handschrift (Sir Mas 43,9.18) belegte Defektivschreibung von r)t zugrunde und übersetzen im Sinn von "in ihrer (schönen) Gestalt". Rabinowitz übersetzt es mit "with (or: in) her abundance" als Nomen von der Wurzel rty. Und ein Fußnotendasein fristet die Lesung "in her searches" von Frank M. Cross nach dem Sprachgebrauch von Koh 1,13;7,25.[ 7 ]

Das zweite Beispiel betrifft das Verständnis von hl(w in Sir 51,17a.
Die meisten Interpreten übersetzen diesen Ausdruck mit "Amme" (bzw. Säugerin, weil dieser Ausdruck in der hebräischen Bibel nur für Tiere gebräuchlich ist), Skehan deutet es als "profit". In der syrischen Übersetzung und im Text des hebräischen Sirachmanuskript B aus der Kairoer Geniza findet sich die Interpretation als "das Joch", unter das sich der Weisheitslehrer gerne stellt (kommt später ohnehin noch in Sir 51,26 im Rückgriff auf Sir 6 und wurde in diesen beiden Texten nach vorne gezogen). I. Rabinowitz schlägt als weitere Möglichkeit vor, hier ein Nomen aus dem späteren mischnischen Hebräisch hlf@(i in der Bedeutung "reason, cause" zu lesen. Seine Hypothese, dass der griechische Übersetzer hlf(o vokalisierte und es als "ascent, progress (or: success) in wisdom" deutete und mit prokoph übersetzte, erscheint mir plausibel (Muraoka führt diese Übersetzung auf die Lesung als hyf@li(j zurück).[ 8 ] So erklären sich die verschiedenen Übersetzungen und zahlreiche weitere Text- und Übersetzungsprobleme, die wohl auf die schon von Th. Nöldeke beobachtete radikale Defektivschreibung des ursprünglichen hebräischen Sirachtextes zurückgehen[ 9 ], als unterschiedliche Lesungen des ursprünglichen hebräischen Textes. Die unterschiedlichen Deutungen wirken sich in der Folge selbstverständlich auch auf den Kontext aus.

Der rekonstruierte Text von Sir 51,13-30 nach Skehan mit den Verbesserungen von Di Lella liest sich in deutscher Übersetzung etwa so:

) Aleph 13 Ich war ein Jugendlicher vor meinem Umherschweifen und suchte (schon) nach ihr.

b Beth 14 Sie kam zu mir in ihrer (schönen) Gestalt und bis zum Ende erforsche ich sie.

g Gimel 15 Auch die Blüte schwindet beim Reifen der Trauben sie (beide) erfreuen das Herz.

d Dalet Es ging mein Fuß in Geradheit denn von meiner Jugend an habe ich sie erkannt.

h He 16 Ich neigte nur wenig mein Ohr und in Fülle fand ich Lehre.

w Waw 17 Und eine Amme wurde sie mir meinem Lehrer gebe ich seinen Dank.

z Zajin 18 Ich sann und trachtete nach ihr, eiferte nach dem Guten und wende mich nicht ab.

x Chet 19 Ich entzündete mein Begehren nach ihr und mein Gesicht wende ich nicht ab von IHR.

+ Tet Ich setzte meine Seele auf SIE und auf IHREN Höhen wanke ich nicht.

y Jod Meine Hand streckte ich aus in die Höhe und IHRE Geheimnisse schaue ich.

k Kaph 20 Meine Handflächen reinigte ich für sie in Reinheit nahte ich mich ihr.

l Lamed Einsicht erwarb ich durch sie von Anfang an deswegen ich sie niemals vergessen werde.

m Mem 21 Mein Innerstes war erregt, sie zu suchen, deswegen ich sie als meinen guten Besitz erwarb.

n Nun 22 Es gab der Herr mir als Preis meine Zunge und mit meinen Lippen will ich ihn preisen.

s Samek 23 Kehrt ein bei mir, ihr Ungelehrten, und verweilt in meinem Lehrhaus!

( 'Ajin 24 Bis wann wollt ihr entbehren ihre Nahrung und eure Kehle so sehr dürsten lassen!?

p Pe 25 Ich öffnete meinen Mund und sprach über sie. Kauft euch ein ohne Geld!

c Zade 26 Eure Nacken beugt unter das Joch und es trage euer Selbst ihre Last!

q Qoph Nahe ist sie denen, die sie suchen, und wer sein Selbst gibt, findet sie.

r Resch 27 Seht mit euren Augen, wie wenig ich mich mühte, und wieviel ich gefunden habe!

# Schin 28 Hört die Weisung nur ein wenig und Silber und Gold könnt ihr durch sie erwerben!

t Tau 29 Es freue sich Euer Selbst an seiner Huld und schämt euch nicht in seinem Lobpreis!

p Pe 30 Tut eure Taten zu seiner Zeit und er wird euren Lohn geben zu seiner Zeit.

Im ganzen Gedicht in dieser ursprünglichen Fassung taucht der Name der SIE nicht auf, die der Weisheitslehrer in seiner Jugend gesucht und gefunden hat. Es handelt sich um eine Allegorie, die der Leser (und auch die Leserin, die jedoch bei Sirach weniger im Blick ist) entschlüsseln muss bzw. zu deren Entschlüsselung wir genötigt werden, wenn der Text zwischen der Bildebene einer Liebesbeziehung und der allegorischen Ebene hin- und herwechselt. Es wäre daher verfehlt, mit T. Muraoka eine ursprüngliche Überschrift, die das Wort hmkx enhielt, zu vermuten.[ 10 ] Spätestens in der Zeile mit dem Anfangsbuchstaben He (h) stellt sich die Frage, wer diese SIE nun wirklich ist. Nach den Eingangsversen würde man kaum erwarten, bei IHR ausgerechnet Lehre in Fülle zu finden. Nun stellt sich (durch diese Isotopiebrüche) eine allegorische Verunsicherung im Textverständnis ein, die noch verstärkt wird, wenn der Text mit der x-Zeile wieder in die Liebessprache wechselt und auch erotische Ausdrücke in die Beziehung des Jugendlichen und seiner SIE einbringt, um dann später wieder in den Aufruf zu münden, sich im Lehrhaus zu bilden.

Celia Deutsch hat gezeigt, dass dieses autobiographische Abschlussgedicht, das den Weisen selbst nochmals in den Mittelpunkt stellt, inhaltlich aus zwei Teilen besteht: einem Bekenntnisteil in Sir 51,13-22 und einem appellativen Teil in Sir 51,23-30 (Confession and Exhortation).[ 11 ] Der Weisheitslehrer beschreibt die Weisheitssuche als einen lebenslanger Prozess und identifiziert sich mit denen, die er in sein Lehrhaus einlädt, indem er auf seine eigene Jugend zurückblickt.

Für die weitere Analyse wird der gut begründete Rekonstruktionsversuch des hebräischen Textes von Sir 51,13-30 durch Patrick W. Skehan vorausgesetzt, der in der ersten Hälfte zumeist den Text des Qumranfragments aufnimmt und im zweiten Teil das Manuskript B nach dem Syrischen und Griechischen korrigiert.[ 12 ]

2. Bezüge zurück ins Sirachbuch

Wer das Sirachbuch bis zu diesem letzten Kapitel gelesen hat, dem erschließen sich in diesem Abschlussgedicht über eine Verkettung von Schlüsselwörtern Bezüge zurück ins Buch, besonders deutlich zu den Abschnitten Sir 6,18-37 und 14,20-15,10[ 13 ]. Sir 6,18-37 besitzt sogar eine parallele Struktur. Den 22 Versen von Sir 6,18-37 entsprechen die 22+1 Zeilen des Abschlussgedichts. Das Gedicht hat nach Skehan neben der Zweigliederung in Rückblick und Aufforderung eine Dreigliederung (Sir 51,13-17.18-22,23-30): V 17, V 22 und Vv 29-30 setzen in einem Suffix der 3. p. sg. m. einen Bezug auf Gott. Diese dreigeteilte Struktur geht parallel mit der Struktur von Sir 6, das durch drei Anreden ynb ebenfalls in drei Teile gegliedert ist. Die Schlüsselbegriffe von Sir 6 werden in Sir 51 wieder aufgenommen (unter Zuhilfenahme der rekonstruierten Fassungen von Sir 6 und Sir 51 von Skehan):

Myrw(n Jugend

6,18

51,13

rswm Weisung,Lehre

6,19

51,23 rswm tyb
brq sich nähern

6,19

51,26

Wurzel db( Dienst

6,19

 
+(m wenig

6,19

51,16

bwr / hbrh viel sein / Fülle

6,19

51,16

r)wc Nacken 6,24 (rekonstruiert)

51,26

xql Lehre 6,23 (rekonstruiert)

51,16

hrswm Fessel

6,25

-
hxwnm Ruhe

6,28

in Sir 51,28 im Griechischen als Interpretation eingetragen.
hl@f(u Joch

6,31

51,26

hr+( Krone

6,31

-
Nz) Ohr

6,33

51,16

Nqz Greis

6,34

-
#qb suchen

6,27

51,13

#rd suchen

6,27

51,14

)cm finden

6,27

51,16

brq sich nähern

6,19

51,26

lgr Fuß

6,36

51,16

In Sir 6,18-37 war der angesprochene Weisheitsschüler aufgefordert worden, sich von der Weisheit umgarnen und fesseln zu lassen, sie zu suchen und sich sogar unter ihr Joch zu beugen - bei ihr würde er Ruhe finden, die Umgarnung zum prachtvollen Gewand werden und das Joch zu einer Krone. Was im Eingangsbereich des Buches Jesus Sirach als Aufforderung an den Schüler erging - das schildert der Weisheitslehrer nun am Ende des Buches als seine eigene Jugenderfahrung. Indem der Buchautor sich in diesem autobiographischen Gedicht in die gleiche Situation zurückversetzt, in der sich die Schüler gerade befinden, erhalten seine Ausführungen für diese im Nachhinein eine neue Plausibilität, weil sie durch eigene Erfahrung gedeckt sind.

Metaphern für die Weisheit, die sich auch an anderen Stellen im Sirachbuch finden, werden wieder lebendig: Die Weisheit ist wie eine Mutter in Kinderjahren und wie eine Gattin in Jugendjahren (Sir 15,2). Wenn der Schüler sich von rswm "Zucht, Mahnung, Weisung" fesseln lässt, bei Sirach in erweiterter Bedeutung fast als Synonym zu hmkx "Weisheit" gebraucht, dann werden hfyteros:wOm "ihre Fesseln" zu einem Prachtgewand und das Joch hl( der Weisheit zum Goldschmuck (Sir 6, 23-31). In Sir 51,16 (dem c-Vers) wird dieser Abschnitt mit dem Aufruf eingespielt: "Beuge deinen Nacken unter ihr Joch". Wer nach der allzubekannten nichtgenannten Sie sucht, dem naht sie sich und von dem lässt sie sich finden (Sir 6,26-27; Sir 51, 26). Leider ist vom hebräischen Text von Sir 6,18 nur der Schluss erhalten, doch kann man aus dem Griechischen das Motto rekonstruieren, das sowohl hinter Sir 6 wie Sir 51 steht:

hmkx gy#t [hgy# b(w rswm xq Kyrw(nm ynb]

Mein Sohn, von deiner Jugend auf nimm Weisung an und bis ins Alter wirst du Weisheit erreichen.

Die Forderung an den jungen Mann, sich auf Weisheit hinzuorientieren und sie auch im Kreis der Alten zu suchen (vgl. auch Sir 6,34), wird am Ende des Buches nochmals aufgenommen, indem Sirach das Verhältnis von Jugend und Alter aus der Sicht des alten Weisen thematisiert, der auf seine Weisheitssuche in der Jugend zurückblickt.

Die dem abschließenden Weisheitsgedicht zugrundeliegende Allegorie ist also bestens vorbereitet - der Schlüssel zur Deutung ist im Buchganzen enthalten und wird dem Leser und Hörer nicht entgehen.

Mit dem Lösungswort "Weisheit" und den genannten Beziehungen zurück ins Sirachbuch ergibt sich für fast jeden Vers eine neues Verständnis, das die vordergründige Aussage in der Sprache der Liebespoesie nicht ersetzt, aber aus ihr über den allegorischen Transfer hervorgeht. Diese zweite Ebene des Verstehens haben jedoch die Übersetzungen oftmals in den Text eingetragen und ihn damit ein Stück weit seiner poetischen Kraft beraubt. Die Ausdrücke aus der Liebespoesie (auch die erotischen Formulierungen, die weniger und in der Weisheitsliteratur gängiger sind, als sie Sanders aufzeigen wollte) haben zugleich einen Sinngehalt auf der allegorischen Ebene des zweiten Verständnisses als Aussagen über die Weisheit. Die griechische und die syrische Übersetzung zeigen in ihren Rückgriffen auf Sir 6 u.a. bei der Übersetzung von Sir 51, dass sie das Buch sehr gut, als Übersetzer womöglich zu gut kannten. Dieses Wissen trugen sie bei Ihrer Übersetzung mit ein, was zugleich eine Reduzierung der Bildebene aus der Liebessprache bedeutete.

3. Schlussappelle an die Jugend bei Sirach und Kohelet

Weisheitsbücher scheinen gerne in Allegorien auszuklingen: Sowohl das Sprüchebuch mit seinem alphabetischen Akrostichon über die starke Frau (Spr 31,10-31) wie auch das Koheletbuch mit der Allegorie auf das Altern (vor seinen zwei Nachworten) setzen diese literarische Technik am Buchschluss ein. Das Sirachbuch versucht das Sprüchebuch mit Sir 51,13-30 auch formal nachzuahmen, indem hier wie dort ein alphabetisches Akrostichon mit einer Allegorie auf die Weisheit ans Ende gesetzt wird. Zugleich liegt in Sir 51,13-30, was von C. Spicq und J. Marböck [ 14 ] angedeutet wurde, eine Auseinandersetzung mit dem Buch Kohelet vor. Es ist bezeichnend, dass und wie unterschiedlich Kohelet und Sirach am Ende nochmals ihre Hauptadressaten in den Blick nehmen, indem sie das Thema der Jugend (r(n bzw. Myr(n bei Sir, rwxb, bzw. twdly und twrwxb bei Koh) herausgreifen.

Bereits Sanders hat gezeigt, dass sich Sir 51 besonders an die Jugend richtet. Einen solchen Schlussappell mit Überlegungen über das Verhältnis von Jugend und Alter bietet auch das Ende des Koheletbuches in Koh 11,9-12,7[ 15 ]: "Freu dich, junger Mann, in deiner Jugend, sei heiteren Herzens in deinen frühen Jahren! ..." Ludger Schwienhorst-Schönberger zeigt die Spannung dieses Abschlussgedichtes bei Kohelet auf: "Formal ist es ein Aufruf zur Freude, inhaltlich über weite Strecken aber eine Beschreibung von Alter, Krankheit und Tod."[ 16 ] Es folgen dem Aufruf zum "Carpe diem" eindrucksvolle allegorische Bilder für das Verfallen des Menschen im Alter. Kohelet spricht hier abschliessend nochmals die Jugend an, offeriert allerdings ein m.E. wenig motivierendes Abstiegsmodell: Von der Blüte der Jugend geht es nur vergab, die Vitalität schwindet und erlöscht im Tod schließlich ganz. Damit begründet er nochmals seinen Appell, die Jugend auszukosten. Die Aussage Kohelets, die Freude alle Tage des Lebens zu geniessen, wie sie L. Schwienhorst-Schönberger als Botschaft des Schlussgedichts bei Koh herausarbeitet, bleibt einem bei diesem Schluss wie ein Klos im Halse stecken - Kohelet signalisiert doch zu deutlich, dass seiner Ansicht nach die Anlässe zur Freude im Alter rapide nachlassen werden.

Das Auskosten der Jugend angesichts des Todes ist auch ein Thema des Sirachbuches (Sir 14,11-19) nicht jedoch Sir 26,19-27, das in den meisten Textzeugen fehlt und ein Zusatz ist) und der Tod als Ende der Vitalität ist auch Sir vor Augen (Sir 38, 16-23; 41,1-4), doch bringt Sirach eine andere Sicht des Alterns ein:

Sir 51,15 Auch die Blüte verschwindet beim Reifen der Trauben sie (beide) erfreuen das Herz.

Der Blick zurück an den Anfang wird zu einem Loblied auf die Vitalität der Jugend, die sich zur abgeklärten Ruhe des Alters entwickelt, wenn sich das Streben auf die Weisheit richtet. Ben Sira stellt sich als Lehrer vor, der der Jugend bei der Entfaltung ihrer Fähigkeiten von der Jugend bis zum Alter beisteht. Ben Sira schildert den Aufbau einer Beziehung zur Weisheit im allegorischen Kleid einer erotisch gestimmten Liebesbeziehung vom ersten brennenden Verlangen bis zur ruhigen Geborgenheit des Alters. Die Weisheit ist Partnerin des Lebens in allen Lebensphasen, die jugendliche Begeisterung zu wecken vermag, das Leben und die Welt gestalten hilft und bis ins Alter Ruhe und Geborgenheit bietet.

4. Die idealisierte Frau Weisheit

Im Sirachbuch finden sich neben Texten, die vor gefährlichen Frauen warnen, auch Loblieder auf die kluge und schöne Frau, die dem Jugendlichen Liebe und Geborgenheit geben wird. Es sind an den männlichen Projektionen in der hebräischen Weisheitsliteratur manche frauenfeindliche Komponenten zu kritisieren, doch liegt in diesem Fall m.E. ein gelungener Versuch bei Ben Sira vor, abstrakte Größen wie die Weisheit durch eingängige Metaphern für seine jungen männlichen Schüler erfahrbar zu machen und (im Rahmen eines männlichen Bezugssystems) mit der eigenen Erfahrung von Jugend und Alter zu korrelieren.[ 17 ] Die gefährlichen Frauen und auch die Frau Torheit, vor denen in der Weisheitstheologie gewarnt wird, sind nicht konkrete Frauen, sondern Personifikationen möglicher Gefährdungen, die den Jugendlichen als Warnung aus didaktischen Gründen in übersteigerten Bildern mitgegeben werden. Negative Folgen entstehen, wenn Frauen über solche Projektionen zu verstehen versucht werden (was in der Wirkungsgeschichte der Bibel jedoch häufig geschieht). In die Liebesdichtung auf die idealisierte Frau Weisheit fließt andererseits die Sensibilität der Liebespoesie ein, selbstverständlich geschrieben in einem männlichen Bezugssystem zwischen einem männlichen Weisheitslehrer und seinen männlichen Schülern. Wenn am Ende des Buches Liebespoesie allegorisch auf die Weisheitssuche übertragen und dem männlichen Jugendlichen die Suche nach der göttlichen Weisheit wie vorher die Suche nach seiner klugen und schönen Frau (wiederholt Sir 7,19; Sir 25,8; Sir 26,13-18) vorgestellt wird, zeigt sich hier neben dem negativen Frauenbild im Sirachbuch ein positives Frauenbild, das in der Beurteilung der Stellung der Frau bei Ben Sira berücksichtigt werden sollte.

5. Das Verständnis der Allegorie in den Übersetzungen

Die griechische Übersetzung (und die meisten deutschen Übersetzungen, selbst wenn sie die hebräischen Texte berücksichtigen) löst die Allegorie bereits im ersten Vers des Gedichts auf. Bereits im Aleph-Vers wird die Gesuchte genannt, die ein aufmerksamer Leser des Sirachbuches nach 50 Kapiteln sehr schnell selbst erraten hätte (Übersetzung des Textes aus der kritischen Ausgabe von Ziegler):

Eti wn newteroj, prinh planhqhnai me, ezhthsa sofian profanwj en proseuxh mou ...

Als ich jung war, bevor ich herumschweifte, suchte ich die Weisheit (offen im Gebet).
Vor dem Heiligtum suchte ich sie, und bis ans Ende werde ich sie suchen.
Wegen der Blüte, wie sie sich zur Traube dunkel färbt, freute mein Herz sich an ihr.
Es schritt mein Fuß in Geradheit, seit meiner Jugend verfolgte ich sie.
Ich lieh ihr kurz mein Ohr und empfing, und viel Weisheit fand ich für mich.
Erfolg widerfuhr mir, dem, der mir Weisheit gab, will ich Ehre geben.
Ich sann danach, sie zu tun, und ich suchte das Gute und wurde nicht beschämt.
Meine Seele rang um sie, das Tun des Gesetzes untersuchte ich genau.
Meine Hände erhob ich in die Höhe und ihre Unverständlichkeiten beklagte ich,
Meine Seele richtete ich auf sie und in Reinheit fand ich sie.
Das Herz richtete ich auf sie von Anfang an, deswegen werde ich nicht verlassen sein.
Mein Innerers war bewegt, sie zu suchen, deswegen erwarb ich einen guten Besitz.
Es gab mir der Herr meine Zunge als Lohn und mit ihr will ich ihn preisen.
Nähert euch mir, ihr Unwissenden, und verweilt in meinem Lehrhaus.
Warum noch habt ihr Mangel an diesen, und eure Seelen sind durstig?
Ich öffne meinen Mund und sage: Kauft für euch ohne Geld!
Euren Nacken beugt unter das Joch und eure Seele empfange Bildung: nahe ist, sie zu finden.
Seht mit euren Augen, dass ich nur wenig mich mühte und für mich viel Ruhe fand.
Nehmt Bildung an mit einer Vielzahl Geldes und viel Gold erwerbt ihr mit ihr.
Es möge erfreut sein eure Seele an seinem Erbarmen, und schämt euch nicht seines Lobes.
Tut eure Werke zur rechten Zeit, und er wird euch euren Lohn geben zu seiner Zeit.

(Bemerkungen zur Übersetzung: Der Text bei Rahlfs (B) unterscheidet sich an vielen Stellen, die kritische Ausgabe von Ziegler gibt den besseren Text. aciow in V 14 ist (wie z.B. häufig in Daniel) u.a. mit "fragen, suchen, fordern, ersehnen, verlangen" zu übersetzen.)

Von der ursprünglichen allegorischen Liebesgeschichte ist hier nicht mehr allzuviel übriggeblieben. Die Textvorlage des griechischen Übersetzers muss bereits Ende des 2. Jahrhunderts an vielen Stellen beeinträchtigt gewesen sein. Die augenfälligste Sonderentwicklung ist die Formulierung enanti naou "vor dem Heiligtum" im b-Vers, die einen ganz neuen Sinn erzeugt. Smend hatte eine innergriechische Verlesung aus en neoteti in meiner Jugend vermutet, doch erscheint mir plausibler, wie Rabinowitz die Genese dieser griechischen Übersetzung aus einer Fehllesung des Hebräischen zu erklären: yl h)b wurde vom griechischen Übersetzer zusammengelesen als ylh)b "bei meinem Zelt" oder wlh)b "bei seinem Zelt", was ihm als schriftgelehrten Übersetzer die Interpretation als Zeltheiligtum nahelegte - und das wiederum zog weitere Konsequenzen nach sich.

6. Die spätere Relecture von Sir 51,13-30 als Salomoautobiographie und der Anhang Sir 52 in der Vetus Latina

Aus Signalen in der griechischen Übersetzung von Sir 51,14 konnte Skehan[ 18 ] eine Uminterpretation des Kapitels auf Salomo hin aufzeigen, die vom ursprünglichen Autor nicht intendiert war, vielmehr wohl durch diese Fehllesung von yl h)b angeregt wurde. Die ungewöhnliche Erweiterung profanwj en proseuxh mou am Ende des vorhergehenden Verses zeigt, wie durch Anspielungen auf das Tempelweihgebet in 1Kön 8,22=2Chr 6,12 das Schlussgedicht des Sirachbuches durch den griechischen Übersetzer zur autobiographischen Schilderung Salomos uminterpretiert wird. Das Gebet Salomos wurde offen vor allem Volk vor dem Tempel gesprochen. Diese Uminterpretation hat jedoch einen Anhalt in Sir 47,13-14:

Salomo war König in friedlichen Tagen, Gott verschaffte ihm Ruhe ringsum. Er baute ein Haus für den Namen des Herrn und errichtete ein Heiligtum für immer. Wie weise warst du in deiner Jugend Kyr(nb, von Bildung rswm strömtest du über wie der Nil.

Auch Weish 8,2-18, ein noch späterer Text im Alten Testament, der ähnlich wie Sir 51 ein Liebesgedicht auf die Weisheit bietet, ist als innerer Monolog Salomos konzipiert und mündet in Salomos Gebet um die Weisheit in Weish 9, 1-18 ein. Die Weisheit als Braut Salomos scheint also bereits als Topos vorbereitet gewesen zu sein. Diese Entwicklung hat in der weiteren Überlieferung des Sirachbuches zum Anhang des Tempelweihgebetes aus 2 Chr 6,13-21 (zusammengearbeitet mit Stellen aus der Parallele in 1Kön) an das Sirachbuch als Sir 52 geführt, das in der Vetus Latina als Anhang auftaucht.[ 19 ]

7. Sir 51,13-30 als konstitutiver Baustein des Sirachbuches

Die Bezüge des Textes in das Sirachbuch zurück und die im Vergleich bereits von Skehan, Rabinowitz u.a. aufgezeigte genetische Entwicklung aller Textformen aus einem hebräischen Grundtext lassen die Frage stellen, ob dieser Text jemals eine vom Sirachbuch unabhängige Vorgeschichte gehabt haben kann, wie es der Erstherausgeber Sanders postulierte und seither zahlreiche Exegetinnen und Exegeten annehmen (z.B. Lutz Schrader). Doch nicht nur die inhaltlichen Bezüge sprechen dagegen, auch formale. Ben Sira setzte - wohl aus didaktischen Gründen - alphabetische Strukturen in seinem Buch vielfältigst ein[ 20 ]. Alphabetisierende Gedichte mit jeweils 22 Distichen finden sich in Sir 1,11-30; 5,1-6,4; 6,18-37 (Eröffnung des dritten Teils); 12,1-18; 13,24-14,19 (Schluss des dritten Teils); 21,1-21; 29,1-20; 29,21-30,13; 38,24-34; 49,1-16 (Schlussabschnitt im Lob der Väter); Sir 51,13-30. Zwar setzt Ben Sira hauptsächlich Abschnitte in 1. Person und Weisheitsperikopen für die Großgliederung des Buches ein[ 21 ], doch hat er nach W. Roth auch ganze Abschnitte nach dem Alphabet gegliedert:

b) Sir 3,1 ff
t#b Sir 4,20 ff
hw)g Sir 7,1 ff
t(d Sir 15,11

Sich voller Begeisterung von Jugend auf der göttlichen Weisheit verschreiben und mit ihr alt werden: das ist die Lebensphilosophie des Ben Sira und eines Großteils auch der späten Weisheitsliteratur. Ben Sira stellt sich in seinem autobiographischen Schlussgedicht selbst als ein Weiser dar, der dieses Ideal verkörpert, und er will damit seine jugendlichen Zuhörer motivieren und ihnen aufzeigen, dass seine Weisungen (vgl. Sir 6) von Erfahrung gedeckt sind.


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Anmerkungen
[ 1 ]
Vgl. Gellner (1994)
[ 2 ]
Segal (1972) g~s#-d~s#.
[ 3 ]
Vgl. Skehan (1971) 387-400:399 Anm. 17 und seine kurzen Bemerkungen in CBQ 23 (1961) 127 und CBQ 13 (1951) 160 Anm. 13.
[ 4 ]
vgl. Skehan (1971), Delcor (1968) 27-47 und Skehan / Di Lella (1987) 572-580.
[ 5 ]
vgl. Skehan (1971) 387 Anm.1 und Abb. 389.
[ 6 ]
Vgl. Sanders (1965) 42.79-85; Sanders (1967) 74-75.112-117; Rabinowitz (1971) 173-184. Küchler 212.
[ 7 ]
Belege der Lesarten: Maier (1995) 336-337; Rabinowitz (1971) 176; F. M. Cross und Sanders bei Sanders (1965) 81.
[ 8 ]
Belege der Lesarten: Rabinowitz (1971) 177-178; Sanders (1965) 82; Skehan (1971) 393; Muraoka (1979) 170-171.
[ 9 ]
Nöldeke (1900) 82.
[ 10 ]
vgl. Muraoka (1979) 175.
[ 11 ]
Deutsch (1982)
[ 12 ]
Skehan(1971)
[ 13 ]
Skehan (1971), so auch schon Ryssel (1900-1902)
[ 14 ]
Spicq (1951) 838; Marböck (1999) 124.
[ 15 ]
vgl. Sanders (1967) 113-117; Schwienhorst-Schönberger (1994) 224-230.
[ 16 ]
Schwienhorst-Schönberger (1994) 226.
[ 17 ]
Vgl. die Ausführungen über idealisierte Bilder von Frau Weisheit und Frau Torheit in der Weisheitsliteratur bei O'Connor(1988) 61 und ihre Sirachauslegung in O'Connor (1988) 134-159.
[ 18 ]
Skehan (1971) 392.
[ 19 ]
Vgl. dazu Spicq (1951) 841 mit Abdruck des lateinischen Textes von Sir 52.
[ 20 ]
vgl. die Zusammenstellung im Kommentar von Skehan / Di Lella (1987) 74 und Roth (1980).
[ 21 ]
Vgl. Liesen (2000); Liesen (1999) und die Gliederungsvorschläge in Jüngling (1997); Marböck (1997); Roth (1980); Sauer (1999) Harvey (1993).


Originaladresse:
http://www.bibfor.de/archiv/00-1.boehmisch.htm


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